Es existiert momentan noch nicht viel von Ni No Kuni. Seit Anfang Dezember ist aber eine Demo im PlayStation Network zur Verfügung gestellt worden, von der wir uns es nicht haben nehmen lassen, mal eine kleine, aber feine Review zu schreiben. Wir haben die Demo ausführlichst angespielt und präsentieren euch hier und jetzt unsere Eindrücke aus der Welt von Ni No Kuni. Doch worum geht es in der Demo eigentlich?
Diese teilt sich gewissermaßen in 2 Teile auf. Zum einen hätten wir da die Reise in den dichtesten Wald und zum anderen eine Vulkanebene. Uns persönlich gefällt Ersteres besser, weil man einfach viel mehr Möglichkeiten hat.
Als allererstes sind wir positiv überrascht, dass man zwischen englischer und japanischer Sprachausgabe wechseln kann - und das auch noch mit deutschen Untertiteln! Nichtmal Größen wie Final Fantasy bekommen das hin. Sowas haben wir uns schon immer gewünscht. Die ersten Schritte in der Welt von Ni No Kuni fallen sehr linear aus. Man läuft durch einen dichten Wald, um nach ungefähr 2 Metern vor einem riesigen Bossgegner zu stehen.
Und der hat es in sich! Am Anfang verfügt man über noch nicht so viel Möglichkeiten. Man hat einen Vertrauten bei sich - den Wichtel. Dieser beherrscht die Spezialattacke "Schnitter", die aber von Ollis Manavorrat zehrt. Maximal zwei Mal haben wir sie im Kampf einsetzen können. Das Menü im Kampf selbst gestaltet sich relativ gewöhnungsbedürftig. Denn in Ni No Kuni herrscht, wie auch einst in Final Fantasy, das ATB (Active Time Battle) vor. Hier muss man sich genau überlegen, wie man vorgeht, um nicht von dem Wächter des Waldes mit seiner "Sturmwind" Attacke zermalmt zu werden.
Die L2 und R2 Schultertasten dienen in diesem Fall als Menünavigator. In dem Abschnitt mit dem Vulkan haben wir durchaus festgestellt, dass dies unter Umständen im Eifer des Gefechts ziemlich unübersichtlich werden kann, da man wenig Zeit hat, seine Verteidigungsposition einzunehmen, während man von den gegnerischen Feindesattacken belagert wird. Vielleicht gibt sich das aber auch im Laufe des Spiels, dies ist ja lediglich eine Demoversion.
Nach dem fulminanten Sieg gegen den Wächter mithilfe einer überaus mächtigen Powerattacke, die sowohl von den Vertrauten als auch von Oliver (und das sind beides Mal verschiedene Attacken) ausgeführt werden kann, beschenkte uns der alte Baum des Waldes mit einer Phiole als Dank. Er gibt uns außerdem einen sprechenden Stein mit auf den Weg, der uns allerlei Tipps gibt - z.b. zum Kampfsystem oder zu den Begleitern.
Ab diesem Punkt konnten wir eine kleine Abweichung von den "Schlauchpassagen" feststellen. Denn meine Wenigkeit (Don Kan Onji) geht als allererstes immer die entgegengesetzte Richtung, in die es eigentlich geht. So sind wir auf allerhand Truhen gestoßen, deren Inhalt uns teils verwehrt blieb, da wir wohl nicht den richtigen Schlüssel dazu hatten. Diesen kann man in der Demoversion auch wohl nicht bekommen. In den anderen Truhen war Proviant wie z.b. ein Weißbrot enthalten, welches 100 Lebenspunkte auffüllt - nice! Mehr gab es in dieser Passage auch nicht zu entdecken. Wir waren so vertieft in die ganze Menüführung, dass wir die Zeit völlig vergessen hatten.
Und hier kommen wir auch schon zum größten, negativen Punkt der Demo: Die Zeitbegrenzung. Ja, die Demo zu Ni No Kuni hat tatsächlich eine Zeitbegrenzung von einer guten halben Stunde. In beiden Abschnitten des Spiels, obwohl das in der Lavawelt keine so große Rolle spielt, da es nicht so viel zum Erkunden gibt wie in dem Waldabschnitt. Schade. Dafür gliedert sich der Waldabschnitt, wenn man denn dann den richtigen Weg einschlägt, in eine wundervoll ausgearbeitete Landkarte. Drückt man R1, so ruft man die Weltkarte auf, welche wir noch nicht ganz erkundet haben - die Zeitbegrenzung aber nochmal voll ausnutzen werden, um wirklich alle Winkel von Ni No Kuni, der anderen Welt, zu entdecken.
Wenn man der Mission folgt (auf der Karte als gelber Stern) gekennzeichnet, dann kommt man unweigerlich nach Katzbuckel. Aber nicht, ohne vorher noch von allerlei Getier angegriffen zu werden. Hier ist wieder eine Eigenart von Ni No Kuni präsent. Denn es gibt keine Zufallskämpfe! Alle Gegner sind auf der Weltkarte zu sehen - man kann entscheiden, ob man nun in den Kampf zieht oder nicht. Wir haben uns mal kurzerhand an vielen Gegnern vorbei nach Katzbuckel geschlichen - dem Reich des großen Katzenkönigs.
Der Weg wurde natürlich - wie sollte es auch anders bei einem Rollenspiel dieser Art sein - von Wachen bewacht und der Eingang mit einem großen Gittertor verriegelt. Die eine Wache links schien ziemlich deprimiert, die Wache rechts dagegen vollauf motiviert. Hier kommt zum ersten Mal unser magischer Begleiter zum Einsatz! Das Buch, welches wir von Tröpfchen erhalten haben, um uns in der Welt von Ni No Kuni zurechtzufinden. Da Oliver einen Zauberstab sein Eigen nennen kann, packen wir das gute Stück kurzerhand mal aus und wählen den Zauber "Herz empfangen" bei dem motivierten Wachmann aus und zack - eine Essenz schwebt wie von Geisterhand in unsere Phiole, die wir von dem "ollen Baumheini", wie Tröpfchen ihn so schön nennt, erhalten haben. Wir wenden kurzerhand den Zauber "Herz schenken" bei der demotivierten Wache an und hoppla - es funktioniert!
Da die Trübsal nun verpufft ist, können wir passieren und betreten schnurstracks die Stadt Katzbuckel, wo uns Tröpfchen noch ein paar letzte Instruktionen gibt. Hier endet leider der erste Teil der Demo unweigerlich - Zeitbegrenzung hin oder her.
Der zweite Teil der Demo gestaltet sich relativ einfach. Man ist in einer Vulkangegend und hat nur begrenzte Minuten Zeit, um ihn zu erklimmen. Man hat aber leider keine alternativen Wege zur Auswahl. Der Aufstieg hat ein wenig Ähnlichkeit mit Zelda: Wind Waker, wo man auch einen Vulkan erklomm - nur etwas anders Ist man endlich oben angelangt, erwartet einen auch schon ein weiterer Bosskampf.
Der gute Spießgeselle arbeitet mit allerhand Tricks und gestaltet sich noch schwerer als der Wächter des Waldes. Man bekommt aber Hilfe von Esther, Olivers erste, richtige Begleitung. Diese hat nämlich auch ein paar Vertraute im Gepäck, welche das Kämpfen erheblich erleichtern. Man kann jederzeit zwischen Oliver und Esther hin und her wechseln - je nachdem, welcher Charakter einem mehr zusagt.
Haben wir den Endkampf heil überstanden, ist auch der zweite Teil der Demo vorbei.
Fazit Don Kan Onji:
Nun, das war sie also, die große Demo zu Ni No Kuni. Interessant und gleichzeitig atemberaubend schön. Diese Musik, wenn man über die Landkarte geht oder einfach nur einen Kampf gewinnt ist typisch Ghibli. Ich freue mich auf jeden Fall Ende Januar auf das Hauptspiel. Ich habe mir die normale Version vorbestellt, da ich schon die Nintendo DS Version mein Eigen nenne. Diese beinhaltet auch den magischen Begleiter, nur in komplett japanischer Sprache. In Deutschland bekommen wir diesen auf Englisch serviert.
Das Jahr 2013 fängt gut an. Sollte die Vollversion auch nur ansatzweise so gut sein wie die Demo, dann kann nichts mehr schiefgehen. Studio Ghibli und Level5 - hier sind zwei Meister am Werk!
Fazit Shirakawa:
Der Versuch Ghiblis Meisterwerk auf einige wenige Teile herunterzubrechen, gelingt kaum. So verzahnt ist dieses Geflecht aus wichtigen Gameplay-Elementen, verführerischer Optik, starker musikalischen Untermalung und einer einzigartigen Atmosphäre, die mir ständig ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Für meinen Geschmack war die kleine Preview leider etwas zu kurz, hätte die Demo doch keine Zeitbegrenzung gehabt und einem die Möglichkeit gegeben, die Welt noch weiter zu erkunden. Logische Barrieren auf der freien Karte im ersten Teil, Levelgrenzen für Gefährten - das alles wären vielleicht sinnvollere Maßnahmen gewesen, als ein gemeiner Counter, der höhnisch lacht, wenn die letzte Sekunde von Dannen zieht.
Aber mein Gezeter zeigt eigentlich auch das, was ich von dem Spiel halte: Ich will mehr, mehr Ni No Kuni, mehr Ghibli, mehr Anime - ja ich will mehr von diesem süßen Saft kosten, der meine Nase umgarnt. Das Warten ist schon jetzt unerträglich, da die Mischung stimmt, viele Geheimnisse noch auf einen warten und das große Ganze einem wahrscheinlich den letzten Atem raubt. Soll es doch! Ich bin bereit!